Vom Vergnügungsmagnet zur Inspirationsquelle – Brightons West Pier
Im viktorianischen Zeitalter, im 19. Jahrhundert in Großbritannien, kam es zu einem regelrechten Bauboom in den Küstenorten. Sogenannte Vergnügungs-Piers ergänzten das Freizeitangebot. So auch in Brighton. Am 6. Oktober 1866 wurde der West Pier eröffnet, der bis heute der Promenade einen ganz besonderen Charme verleiht.
ARoS Kunstmuseum in Aarhus
Wir waren im September in Dänemark und konnten einem Besuch im ARoS Kunstmuseum nicht widerstehen. Dänische Malerei, gepaart mit internationaler Gegenwartskunst und erstklassiger Installationskunst. Eine Mischung, die uns gefällt.
Brighton – London by the Sea
Seit Jahren zieht es uns immer wieder nach Südengland, und zwar nach Brighton. Diese Stadt beeindruckt uns durch ihre Aufgeschlossenheit und Offenheit, die uns oft sehr an Tübingen erinnert.
Kunstführer YouTube
Wo findet man außerhalb des Feuilletons noch Neuigkeiten zu Kunst? Zum Beispiel auf YouTube! In diesem Kunstführer empfehlen wir einige Kanäle, die mit Künstler*innen-Interviews, Analysen und Diskussionen zum Denken über Kunst anregen.
Vitra Campus in Weil am Rhein
Rolf Fehlbaum, ehemaliger Vorsitzender des Möbelherstellers Vitra in Weil am Rhein, scheint seine privaten Interessen mit seinem Unternehmen erfolgreich vereint zu haben. Neben seiner außergewöhnlich großen Sammlung an Möbeln, insbesondere jenen, die im konkreten Zusammenhang zur Firma stehen, kommt die extravagante Architektur auf seinem Firmengelände keineswegs zu kurz. Die beiden unterschiedlichen Sammelkategorien fügen sich auf dem Vitra Campus so ineinander, dass sie ein großes harmonisches Gebilde formen. Im Vitra Design Museum erfahren sie ihren Höhepunkt. In dem Bau des US-amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry, bekannt für seinen Entwurf des Guggenheim-Museums Bilbao, wird die Sammlung Fehlbaums in Ausstellungen behandelt und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vitra Campus – Der Beginn 1981 zerstörte ein großer Brand, hervorgerufen von einem Blitzschlag, einen großen Teil des Firmengeländes in Weil am Rhein. Rolf Fehlbaum, der Sohn des Gründerehepaars Willi und Erika Fehlbaum, stand vor der Herausforderung, innerhalb von 6 Monaten die Hallen der Produktion wieder aufbauen zu müssen. Eine längere Zeit hätte die Versicherung die Kosten nicht übernommen. Der architekturinteressierte Fehlbaum bat den britischen Architekten Nicholas Grimshaw einen Masterplan zur einheitlichen Entwicklung des Geländes zu erarbeiten. Zwei Gebäude Grimshaw’s wurden auf dem Firmengelände zügig realisiert, der Plan sah weitere in den darauffolgenden Jahren vor. Begegnung mit Frank Gehry Wie das Leben spielt, treffen Menschen aufeinander, die scheinbar aufeinander treffen sollen – Rolf Fehlbaum begegnete Frank Gehry. Diese Begegnung führte dazu, dass Fehlbaum von der einheitlichen Struktur Grimshaws abrückte und einen pluralistischen Ansatz unterschiedlicher Architektursprachen zu verfolgen begann. Öffentliche und private, industrielle und kulturelle Elemente sollen auf seinem Campus auf selbstverständliche Weise vereint sein. Frank Gehry wurde somit 1988/89 dazu beauftragt neben einer Fabrikationshalle und dem Pförtnerhaus das Vitra Design Museum in Weil am Rhein zu erbauen. Architektur auf dem Vitra Campus Seit Ende der 1980er Jahre wurden über 20 Bauten von internationalen Architekt*innen realisiert: Tadao Ando, Zaha Hadid, Jasper Morrison und Álvaro Siza, um nur einige zu nennen. Vitra Design Museum Von Anfang an sollte das Vitra Design Museum nicht als Firmenmuseum dienen, sondern die sehr schnell wachsende Möbelsammlung Fehlbaums, die heute über 6000 Objekte erfasst, in Szene setzen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Gebäude Frank Gehrys wird als „das öffentliche Gesicht von Vitra”¹ gehandelt. Somit werden nicht nur Designinteressierte, sondern auch Architekturinteressierte angesprochen. Im November 1989 eröffnete das Museum und dessen Konzept bis 2010 prägend vom damaligen Museumsdirektor Alexander von Vegesack entwickelt wurde. Pro Jahr sah er zwei wissenschaftlich qualifizierte Ausstellungen über Design, Architektur oder Stile vor, die durch ein üppiges und lehrreiches Programm begleitet wurden. Zudem sollten die Ausstellungen als Wanderausstellungen global gezeigt werden, um sie weiteren Menschen zugänglich machen zu können. Die Sammlung Fehlbaums Seit nun mehr als 30 Jahren wird die Sammlung von Möbeln unentwegt aufgebaut. Unter dieser befinden sich verschiedene Designobjekte wie von den Designern Prouvé, Kuramata und Aalto. Der Erwerb von außergewöhnlichen Leuchten rundet die einzigartige Sammlung ab. Überdies befinden sich dort die Nachlässe von bedeutenden Designer*innen wie Charles und Ray Eames, Verner Panton und Alexander Girard. Mit diesen breit gefächerten Elementen kann die globale Entwicklungsgeschichte der Massenproduktionsmöbel in Ausstellungen gezeigt werden. „Die Sammlung erlaubt es Vitra, eine Schlüsselstellung in der internationalen Museumslandschaft einzunehmen, indem es das historische Vermächtnis der Design-Pioniere bewahrt und gleichzeitig neuere Arbeiten von zeitgenössischen Designern sammelt. […] Es ist dem Museum gelungen, zu einer bedeutenden kritischen und kuratorischen Stimme zu werden.”² Der Direktorenwechsel von Franz von Vegesack zur Doppelleitung von Mateo Kries und Marc Zehntner im Jahr 2011 treibt das Museum weiterhin an. Unter der neuen Leitung wird das Vitra Design Museum allgemein als „Zukunftsforschungslabor” bezeichnet, was sich in der Beschäftigung mit zeitgenössischen und zukunftsorientierten Themen zeigen soll.³ Weiterhin wurde im Sommer 2016 der zweite Bau des Architekturbüros Herzog & de Meuron eröffnet, in welchem nun das Schaudepot zu finden ist – sozusagen die Dauerausstellung der Sammlung. Ein Besuch auf dem Vitra Campus Ein erster Besuch auf dem VitraCampus, kann als ganzer Tagesausflug geplant werden. Wie ein solcher Tag aussehen kann, habe ich hier skizziert: 11:00 Uhr: Am Vormittag, wenn Beine und Geist noch wach sind, nimmt man an einer Architekturführung teil. Nur mit dieser ist schließlich der Zugang zum abgesperrten Bereich des Vitra Campus zugänglich. Zusätzlich erlaubt dies die Erfahrung der Bauten auch von innen. Der viele Input und die reichen Informationen bereiten für den restlichen Tag gut vor. 13:00 / 13:30 Uhr: Nach einem Snack im Café (oder des Schmauses des mitgebrachten Vespers) schaut man sich die aktuelle Ausstellung im Vitra Design Museum an und geht anschließend in das Schaudepot – weil wir Design und Architektur lieben. 16:00 Uhr: So langsam setzt mit Sicherheit die Müdigkeit ein. Das ist jedoch kein Problem. Bei einem Besuch des Showrooms im VitraHaus lassen sich die weichen, gemütlichen Sofas testen und ganz eventuell schlummert man auch ganz kurz ein… Jedoch inspiriert das Interieurdesign der Räume und das Zusehen der Herstellung des Eames Lounge Chairs, dass man für diesen in Gedanken bereits Platz in der eigenen Wohnung sucht (& das Geld auf dem Sparkonto). 17:00 Uhr: Ernüchternd von den hohen Preisen besucht man zuletzt den Shop und freut sich über kleine Designerstücke, die plötzlich gar nicht mehr so teuer wirken, und kauft sich zum Abschluß und voller Zufriedenheit ein kleines Souvenir ¹ Deyan Sudjic: “Sammeln und vermitteln: Das Vitra Design Museum”, in: Cornel Windlin/Fehlbaum Rolf (Hg.): Projekt Vitra. Orte, Produkte, Autoren, Museum, Sammlungen, Zeichen; Chronik, Glossar, Basel 2008, S. 257–266, S. 263. ² Ebd. ³ Dieter Kohler: “Rolf Fehlbaum: ‘25 Jahre Vitra Design Museum, das ist gewaltig’”. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 30.05.2014. URL: https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/wochengast/rolf-fehlbaum-25-jahre-vitra-design-museum-das-ist-gewaltig (29.08.2019).
Vertigo – Die Ambivalenz der Wirklichkeit
Das mumok in Wien zeigt eine grandiose Ausstellung zu einer Kunstströmung der 1950er und 1960er-Jahre, die bislang nur wenig Bedeutung erfahren hat: die Op Art.