Da saßen wir zusammen um einen Esstisch in Tübingen. Sechs Studierende, die sich teilweise nur flüchtig aus Seminaren, Bibliotheksbegegnungen und Kaffeepausen kannten.
Auch an diesem Frühjahrsmorgen roch es nach Kaffee, aber auch nach Neugier und etwas Spannung. Wir wussten immerhin schon so viel voneinander: Jede*r einzelne*r hatte ganz individuelle Zukunftsvisionen und Träume. Nach und nach erzählte jede*r von uns seine oder ihre wirren, fast schon unrealistischen Vorstellungen und Ideen. Viele Wünsche, die sich gar nicht so fern waren. Überraschend explosionsartig wurde die kollektive Kreativität größer und einfallsreicher, bis wir wieder alles herunterbrachen auf das Wesentliche. Denn eins wurde uns allen klar: Jede*r von uns möchte für Interessierte den Zugang zur Kunst vereinfachen.
Zu realisierende Optionen hatten wir nun viele, aber was uns damals noch fehlte war dieses ominöse „Netzwerk“. Wo sitzen die Kunst- und Kulturschaffenden in Tübingen? Wie und wo finden wir den Kontakt zu diesen?
Strategisch beschlossen wir für den gemeinsamen Anfang die Gründung eines Blogmagazins. Erstmal überhaupt schauen, wie wir uns verstehen, ob das gemeinsame Arbeiten funktioniert, was in der Region passiert, die wir kulturell aufmischen wollen, und damit beginnen ein Netzwerk aufzubauen.
Für jede*n von uns war der nächste Schritt eine ganz persönliche Herausforderung: Leute ansprechen. Seien es Personen, die wir für unseren Blog als Autor*innen gewinnen wollten, Kulturschaffende, deren Lebenslauf uns interessierte oder Künstler*innen, über deren Arbeit wir mehr erfahren wollten. Im Sommer 2019 gingen wir zu vielen kleinen und großen Vernissagen. Vollgepackt mit Mut (und ein paar Sekt intus) verließen wir unsere Komfortzone und stellten uns selbstbewusst den anwesenden Künstler*innen als Kune vor, dem Blogmagazin über Kunst in der Region Tübingen. Nur ein Satz und trotzdem bedurfte es so viel Selbstbewusstsein hinter der eigenen anfänglichen kleinen Idee zu stehen und sie in die Welt zu tragen. Schließlich weiß man zu Beginn nicht, wie das Vorhaben ankommt.
Mit den ersten Interviews mit Künstler*innen aus der Region (Frido Hohberger, Eva Botzenhardt) begann dann der erhoffte Schneeballeffekt. Seitdem kontaktierten uns Künstler*innen und Kulturschaffende der Region und laden uns zu Vernissagen oder in ihr Atelier ein. Wie ein kleiner Samen, der zur großen Pflanze heranwächst, wächst auch unser Netzwerk sowie ihr, unsere Leserschaft von Tag zu Tag.
Um an dieser Stelle Transparenz zu schaffen: In den letzten 7 Monaten durften wir bereits 3.500 Leser*innen willkommen heißen. Für uns eine große Zahl, die wir uns innerhalb diesen einen Jahres nicht ausgemalt hätten. Die Freude darüber lässt sich schriftlich gar nicht festhalten.
Das positive Feedback, welches wir von vielen Seiten erhalten, motiviert uns auch weiterhin an der Idee festzuhalten und unsere vielen weiteren Hirngespinste bald auszuprobieren. Für 2020 hatten wir bereits mit der Realisierung von weiteren Ideen geplant, Corona kam uns da nur leider dazwischen. Aber dann ist es nun mal so, wir machen unermüdlich weiter und planen bereits wieder an einem kleinen Event für und mit euch. Voller Spannung freuen wir uns bereits, euch bald unsere neuen Kune-Autor*innen vorstellen zu dürfen. Wenn auch ihr Teil des aktiven Kune-Netzwerks werden möchtet, fühlt euch frei euch bei uns zu melden!
Kune (esperanto: gemeinsam/ zusammen) wächst mit euch, mit eurem Interesse und eurer Neugier für Kunst und auch für unsere Plattform. Wir sechs danken euch für eure Unterstützung in den letzten 356 Tagen und freuen uns über die nächsten gemeinsamen Tage, Wochen, Monate und Jahre! Bis dahin trinken wir weiterhin unseren Kaffee, gemeinsam, nur mittlerweile nicht nur als Kommiliton*innen, sondern als Freund*innen.
Euer
Kune-Team
Sara, Paul, Lisa, Sarah, Vanessa, Jessica