Interview mit: Judith Bihr

Wie kann man sich die Tätigkeit als Kuratorin am Museum Biberach vorstellen? Welche Herausforderungen kommen auf ein Museum wie dieses in den nächsten Jahren zu? Wir haben mit Judith Bihr über ihre Arbeit, ihre nächsten Ausstellungen und die Kunstszene gesprochen.

Im März 2020 trat die Kunsthistorikerin Judith Bihr ihre Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum Biberach an. Sarah und Atessa haben sie dort getroffen, um mit ihr über ihre Tätigkeit als Kuratorin zu sprechen. Uns erwarten zahlreiche Ausstellungen mit spannenden Themen und Veranstaltungen. Und ein paar hilfreiche Tipps hat sie uns ebenfalls mitgegeben, so viel sei vorab verraten.

Nun freuen wir uns aber, euch Judith Bihr in einem Interview vorstellen zu dürfen.

Wer bist du und was hast du studiert?

Mein Name ist Judith Bihr, ich bin die Kunsthistorikerin hier im Haus. Ich habe Literatur-Kunst-Medien an der Universität Konstanz studiert und habe dann im Fach Kunstgeschichte an der Universität zu Köln, an einer Graduiertenschule promoviert.

Unsere Gesprächspartnerin Judith Bihr, Foto: Sarah Hergöth

Wie bist du zur Kunst/ Kunstgeschichte gekommen?

Ich habe mich im Studium eher etwas breiter aufgestellt. Ich war immer kulturinteressiert, habe mich aber noch nicht auf einen Berufszweig fokussiert. Da war alles möglich von Journalismus bis zur Arbeit im Kulturbereich und in Museen. Meine Bachelorarbeit habe ich zu der Rolle der Neugier und des Staunens in der Philosophie der Frühen Neuzeit geschrieben – also ein eher kulturhistorisches Thema. Zwischen dem Bachelor und Master habe ich dann in Kairo ein Auslandssemester gemacht. Ich habe dort zum einen Arabischkurse gemacht und zum anderen hatte ich im Rahmen meines Stipendiums dort die Möglichkeit als Gaststudentin an einer Fakultät meiner Wahl zu studieren. So bin ich dann an die Kunstfakultät gekommen – eher aus Zufall, ich kannte mich nicht aus. Dort ist es so, dass man Kunst nur praktisch lernen kann, das heißt dieses kunsttheoretische Studium, das wir hier kennen, gibt es dort – zumindest an den staatlichen Universitäten – nicht. Die dortige Kunstfakultät zählt zu den bekanntesten in Afrika und so bin ich dann dort in diese Kunstszene gekommen. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst keine Künstlerin bin. Ich habe mich dann teilweise auch dafür geschämt, dass ich dieses Stipendium bekommen habe, obwohl ich eigentlich nicht malen kann (lacht). Aber ich habe dort junge Künstler*innen kennen gelernt und bin mit ihnen dann in Galerien und Museen und habe so die Kunstgeschichte auch vor Ort kennen gelernt. Das war der Punkt, an dem mir klar wurde, dass ich in diesem Bereich tätig sein möchte. Ich habe anschließend meine Masterarbeit über einen ägyptischen Künstler geschrieben und war so begeistert von dem Thema, weil es etwas war, das ich im Studium nie gelernt habe. Ich wollte den eigenen Horizont erweitern und habe mich nur deswegen auch für die Promotion entschieden. Ich habe promoviert, weil ich mich mit dem Thema weiter beschäftigen wollte. Ich wollte im Rahmen von Forschungsaufenthalten nach Ägypten gehen, was in einem klassischen Job nicht möglich gewesen wäre. Da war dann die Promotion der nächste Schritt.

Daraus hat sich dann ein richtiger Forschungsschwerpunkt entwickelt…

Man kann nun fragen, warum ich denn jetzt hier in Biberach bin. Aber gerade die lokale Kunst interessiert mich. Natürlich habe ich den Schwerpunkt meiner Doktorarbeit auf die ägyptische Kunst gelegt, aber ich sehe den Schwerpunkt noch weiter. Die klassische Kunstgeschichte, das habe ich studiert, das interessiert mich auch, damit beschäftige ich mich auch gerne. Das ist für mich aber nicht „thought-provoking“. Was mich beschäftigt, das sind die Geschichten abseits vom klassischen Kanon und das sind natürlich die „Peripherien“.

Und das hat dich dann letztendlich auch nach Biberach gebracht.

Ja genau, ich bin wirklich hierher gekommen wegen des Jobs. Zuvor war ich fast fünf Jahre am Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe tätig. Das waren aber Projektstellen, die ich dort hatte und so war ich dann auf der Suche nach etwas Langfristigem. Die Stelle hier war da natürlich ein Jackpot. Man kann sich hier – im Gegensatz zu größeren Häusern – frei überlegen, wie man das Programm gestalten will. Das gefällt mir hier sehr gut.

Außenansicht Museum Biberach © Museum Biberach

Du nennst die Freiheit bei der Programmgestaltung. Welche weiteren Möglichkeiten siehst du im Museum Biberach?

Die Kirchner-Sammlung hier, wobei wir wieder beim klassischen Kanon sind. Die Ernst Ludwig Kirchner-Ausstellung wird auch meine erste Ausstellung sein. Ich habe zwar schon mit dem Kunstverein eine Ausstellung gemacht, die ist aber vollständig in den Lockdown gefallen und war kaum sichtbar. Was ich aber noch machen möchte, ist das hier mit meinem Interessenschwerpunkt zu verknüpfen. Ich möchte in Zukunft zeitgenössische Ausstellungen zu gesellschaftsrelevanten Themen machen und dort lokale mit internationalen Positionen in den Dialog bringen.

Wie kann man sich einen Tag als Kuratorin im Museum Biberach vorstellen?

Den einen Tag gibt es nicht, das ist ja auch das Tolle. Es ist kein Beruf, bei dem man acht Stunden am Rechner sitzt. Natürlich checke ich am Vormittag, wenn ich komme, zunächst meine E-Mails. Danach bin ich meistens in der Verwaltung. Mit den dortigen Kolleg*innen bespreche ich dann, was ansteht – zum Beispiel zum Thema Social Media. Man nimmt natürlich auch verschiedene Termine wahr: mit der Stadt, mit Kooperationspartner*innen oder auch intern. Die Museumsarbeit ist keine Arbeit im kleinen Kämmerchen, man arbeitet immer im Team und das ist total toll.

Und dann werden hier ja auch Ausstellungen geplant. Was ist dir dabei besonders wichtig?

Für mich ist generell bei Ausstellungen wichtig, dass sie für alle Besucher*innen zugänglich sind. „Alle” ist immer schwierig, aber dass man versucht mit einer Ausstellung möglichst viele Zielgruppen anzusprechen und dass die Ausstellungen auf verschiedenen Ebenen funktionieren können.
Bei Kirchner heißt das, dass man das Kunstpublikum anspricht, das sich bereits auskennt und weiß was Expressionismus ist. Aber dass eben auch jemand, der*die keine Ahnung von der Epoche hat, trotzdem in die Ausstellung geht, dort etwas lernen kann und sich wohlfühlt. Mir ist auch wichtig, dass man als Besucher*in gerne herkommt und dass das Lernen nicht als anstrengend empfunden wird. Wir haben als Museum einen Bildungsauftrag, das ist mir auch wichtig. Das heißt, es soll Spaß machen, aber für das reine Entertainment gibt es andere Möglichkeiten. Das Museum soll bilden, aber eben mit einem großen Spaßfaktor dahinter. Das versuche ich mit den Kolleg*innen von der Museumspädagogik umzusetzen. Wir versuchen damit auch Zielgruppen anzusprechen, die so vielleicht nicht ins Museum kommen. Zum Beispiel wollen wir jetzt auch klassische Känguru-Führungen anbieten, sodass Familien mit Babys ins Museum kommen. Die müssen sich dann nicht verstecken, wenn das Baby schreit, das darf es hier auch. Auch mit Essen versuchen wir immer zu locken, was jetzt auch wieder möglich ist. Bei Kirchner haben wir uns beispielsweise ein Programm überlegt, das „Kunst und Käse“ heißt. Es geht ja um Tierdarstellungen, vor allem um viele Kühe. Mir ist eben wichtig, dass man das wissenschaftliche Publikum anspricht, aber auch niedrigschwellige Zugänge bietet.

 

Gibt es eine lustige Anekdote aus deiner bisherigen Zeit hier in Biberach?

Lustig sind ja manchmal so Dinge, die man in Magazinen entdeckt, von denen man nichts wusste. Es gab hier eine Kunstausstellung in den 1960er Jahren zu slowakischer Kunst. Es wurde Konkrete Kunst ausgestellt, was komplett ungewöhnlich ist. Und da gab es eine slowakische Künstlerin, die ihr erstes international verkauftes Werk – eine Aluminiumarbeit –  nach Biberach verkauft hat. Diese Arbeit kam dann hierher und die späteren Museumsmitarbeiter*innen haben es dann wahrscheinlich nicht mehr als Kunstwerk erkannt. Ab den 1990er Jahren wurde digitalisiert, da ist das Werk nicht mit aufgenommen worden. Wir wurden auf die Arbeit auch nur aufmerksam, weil uns die Tate (Tate Modern) in London angeschrieben hat, da diese eine große Retrospektive zu der Künstlerin plant. Sie wollten die Arbeit nicht ausleihen, aber für die Timeline des Katalogs haben sie sich erkundigt, ob diese Geschichte denn stimme, woraufhin wir dann nachgeforscht haben und das Werk gefunden haben – allerdings in einem katastrophalen Zustand. Die Arbeit wurde dann in mühevoller Kleinarbeit restauriert, ist nun wieder in Topzustand und wird dann auch in die neue Hängung des 20. Jahrhunderts aufgenommen.

Um welche Künstlerin handelt es sich denn?

Maria Bartuszová. Sie ist jetzt gerade auch in einer Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München zu sehen.

Wie informierst du dich über das aktuelle Kunst- und Kulturschaffen?

Sowohl digital als auch analog. Ich lese viel, ich lese lokale Zeitungen als auch deutschlandweite und internationale Zeitschriften und Zeitungen. Das Kunstforum International lese ich zum Beispiel. Und natürlich gehe ich auch zu Ausstellungen. Das macht ja auch Spaß und man bildet sich dadurch weiter.

Welche Wünsche hast du für die Biberacher Kunstszene?

Was ich mir für uns als Museum wünsche: Wir versuchen nun verstärkt Studierende, junge Künstler*innen oder Zurückgekommene anzusprechen. Es haben sich jetzt ehemalige Schüler*innen, die hier mit den Schulen das Museum kennengelernt haben und jetzt alle im Bereich Kunst studieren – z. B. in Norwegen – mit einem Ausstellungsprojekt bei uns beworben. Das haben wir ins Programm aufgenommen und möchten nächstes Jahr an Ostern ein Kunstfestival von, mit und für junge Menschen veranstalten. Ich hoffe, dass Corona dann vorbei ist, sodass wir wirklich eine Post-Corona-Party hier im Museum machen können. Damit möchten wir eben diese Zielgruppe ansprechen und vielleicht auch mal Kooperationen mit der Hochschule machen. Man muss ja dazu sagen, dass Biberach oder hier die Region generell – da gehört der Bodenseekreis auch dazu – von den Kunstzentren her schon Peripherie und gleichzeitig unglaublich kreativ ist, es gibt unfassbar viele künstlerische Positionen. Diese zu zeigen und mit ihnen zu kooperieren ist auch eine Aufgabe von uns als Museum. Und da wünsche ich mir eben, dass wir mit diesem Experiment auch Erfolg haben.

Judith Bihr und Atessa im Gespräch, Foto: Sarah Hergöth

Jetzt hast du ein Projekt gerade schon angesprochen. Gibt es noch weitere Projekte und Ideen, auf die wir uns freuen können?

Ich plane gerade zwei Ausstellungen zu zeitgenössischen Themen. Für das erste Projekt möchte ich lokale und internationale Kunst zum Thema Konsum in der Kunst verknüpfen. Bei der anderen Ausstellung geht es um das Thema Kunstamateure – nicht negativ konnotiert. Es soll die demokratische Bewegung der Kunst ab den 1960er Jahren gezeigt werden. Die Betrachtenden werden selbst Teil des Kunstwerks, wenn man sich beispielsweise bei der Computerkunst vor einem Screen bewegen muss. Betrachtende müssen da sein, sonst ist es kein Kunstwerk. Es sollen damit auch Menschen, die nicht kunstaffin sind an die Kunst herangeführt werden. Das Klassische, was man eben von „kunstfernem Publikum“ hört, wenn sie zeitgenössische Kunst sehen, ist ja häufig die Aussage „Ja, das kann ich doch auch“ und die Ausstellung sagt dann „Ja, dann mach doch!“. Es soll also das Kunstverständnis gefördert werden.
Ich würde auch gerne im Sommer eine Künstler*innen Residency machen, da ist allerdings noch die Finanzierung offen. Kunst soll in einem Wohnwagen in die Dörfer kommen. Der*die Künstler*in oder ein Kollektiv fahren dann im Wohnwagen in die Dörfer und initiieren mit den dortigen Menschen Projekte, die dann später auch im Museum gezeigt werden. Die Idee ist angelehnt an die Künstlerin Fridel Dethleffs-Edelmann, deren Mann den Wohnwagen als fahrbares Atelier gebaut hat, damit seine Frau ihn auf Dienstreisen begleiten konnte.

2023 ist Biberach Heimattagestadt und dazu planen wir eine historische Ausstellung zum Heimatbegriff im Nationalsozialismus.
Im Winter werden wir dann eine Kunstausstellung zu Hugo Häring und Kasimir Malewitsch machen, wobei noch nicht klar ist, ob wir die Werke bekommen. Es soll zum einen eine Architektur-Ausstellung sein, die reflektiert, wie man auch heute nachhaltig bauen kann und zum anderen soll aber auch die Malewitsch-Geschichte erzählt werden. Hugo Häring war mit Kasimir Malewitsch befreundet und hat hier seine Werke verwaltet. Das heißt, es wurden in Biberach nicht nur Kirchner- sondern auch Malewitsch-Werke gelagert. Die Arbeiten von Kasimir Malewitsch befinden sich heute aber im Stedelijk.

Welche Herausforderungen siehst du für Museen, wie das Museum Biberach in den nächsten Jahren?

Also generell ist schon eine Herausforderung wieder auf Vor-Corona-Situation zu kommen, damit haben aber alle Häuser im Moment Probleme. Die Ausstellungen sind zwar gut besucht und wir sind damit glücklich und freuen uns über jede Möglichkeit, die wir haben und tragen auch die Einschränkungen voll mit. Aber gleichzeitig ist es auch so, dass die Zahlen – was Eintrittsgelder angeht – nicht erreicht werden. Wir haben hier in Biberach aber noch Glück, weil wir keine Budgetkürzungen bekommen, wie es in anderen Häusern der Fall ist. Man muss dazu sagen, dass die meisten Museen personell unterbesetzt sind. Wir wollen zum Beispiel immer eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in, der*die die Naturkunde-Abteilung wissenschaftlich aufarbeitet. Das können wir nicht leisten, weil uns die Expertise fehlt.
Ich sehe also die Herausforderungen zum einen in der Erreichung des Publikums und zum anderen bei der finanziellen Situation.
Wir versuchen eben immer mit kreativen Ideen zu arbeiten und sind diesbezüglich eigentlich ganz optimistisch. Aber man wird sehen, die Pandemie wird langfristig Dinge ändern. Es findet ja auch ein Wandel in den Museen statt und den tragen wir voll mit. Wir haben beispielsweise den Aktionsraum, sodass wir viel stärker wieder mit dem Publikum arbeiten. Museum als dritter Ort ist ja dieses Schlagwort. Und ich glaube, dass sich die Museen da zum Positiven entwickeln.

Wie wichtig findest du Social Media für die Kunst- und Museumslandschaft?

Ich denke, dass es für uns ein total wichtiges Tool ist. Wir nutzen es inzwischen auch, da man sich damit nochmal eine neue Öffentlichkeit schafft. Ich sehe es vor allem als Marketing-Tool. Die Berichterstattung läuft noch immer über die klassische Presse, das ist auch wichtig. Aber man darf nicht vergessen, dass die Print Presse ja selbst in der Krise ist. Das heißt, dass man sich auch andere Zugänge zur Öffentlichkeit schaffen muss und da ist Social Media total toll. Damit kann man eine Unmittelbarkeit zum Publikum erreichen. Auch unsere Mit-Mach-Aktionen oder Kreativwettbewerbe werden total gut angenommen, da merkt man, dass es dem Publikum Spaß macht. Gerade während des Lockdowns war es ein gutes Instrument, um sichtbar zu werden. Gleichzeitig hatte man da aber auch den Vorteil, dass sich alle ausprobiert haben und so war es nicht peinlich, wenn es mal nicht so professionell war.
Wir haben hier keine extra Stelle dafür, das macht eine Kollegin aus der Verwaltung, die Spaß daran hat und das super macht. Ich freue mich auch, dass wir so ein cooles Team haben und dass die Kolleg*innen offen sind für solche Sachen. Wir werden nächstes Jahr auch eine eigene Website lancieren, da wir aktuell noch auf der städtischen Seite mit dabei sind. Mit einer neuen Website wollen wir auch nochmal die digitalen Medien besser bespielen und auch eine digitale Sammlung mit einem Blog zum Beispiel gestalten.

Was rätst du jungen Kunsthistoriker*innen?

Der Schritt vom Studium ins Berufsleben ist im Kunstbereich – das trifft auf alle Geisteswissenschaften zu – nie ein geradliniger. Man sollte sich dabei aber nicht entmutigen lassen. Man sollte sich auch möglichst viel und breit bewerben und Absagen auch nicht als persönliche Verletzung ansehen. Ich habe mich extrem viel beworben und ich habe unglaublich viele Absagen bekommen, sowohl nach dem Studium als auch nach der Doktorarbeit. Der Berufseinstieg ist schwierig.
Den Doktor empfehle ich, wenn man im Bereich Kunst ist, aber es ist für einen Berufseinstieg nicht unbedingt notwendig. Es ist wahrscheinlich später, wenn es um Führungspositionen geht vielleicht hilfreicher. Ich empfehle aber nur jede*m einen Doktor, wenn man wirklich das Thema, an dem man arbeitet auch liebt. So eine Doktorarbeit ist eine Leidenschaft.
Der Einstieg ins Museum sind halt leider die Volontariate. Das kann man positiv oder negativ sehen. Ich habe selbst nach meiner Doktorarbeit ein Volontariat gemacht. Man muss darauf achten, dass man sich da gut aufstellt und aktiv ist. Netzwerken ist immer wichtig und dann bringt ein Volontariat auch was. Das ist nicht der alleinige Einstieg, aber bei den meisten Museen ist es leider schon so, dass es das Einstiegstor ist. Man kann dann aber über Projektstellen nochmal Stellen bekommen, die vielleicht so gar nicht ausgeschrieben waren oder man schreibt sich selbst eine Stelle, indem man Drittmittelgelder einwirbt.
Das ist vielleicht auch nochmal ein Tipp: Kennt euch mit Drittmittelanträgen gut aus. Das kann man ja schon im Studium üben, indem man sich für Stipendien bewirbt. Wenn man bei Drittmittel bereits Erfahrungen hat, ist das auch sehr gut bei Bewerbungen.

Liebe Judith, vielen Dank für das tolle Interview und die Einblicke in deine Tätigkeit. Wir freuen uns schon sehr auf deine weiteren Projekte.