Kunst-Quarantäne-Paket #1

In diesem Beitrag wollen wir euch einen ersten kurzen Einblick geben, wie einige Kunstmuseen auf die Corona-Situation reagieren und sammeln Inspiration für die Zeit zu Hause.

Bleibt Zuhause. Egal, ob verordnet, oder nicht. Zeigt euch solidarisch und geht nur für das Nötigste vor die Haustür. Unterm Strich haben sowieso alle öffentlichen Einrichtungen bis nach Ostern geschlossen. Dessen ungeachtet müssen wir Malerei, Skulptur, Fotografie etc. nicht fern bleiben, schließlich gibt es dieses Internet, das in der Regel nur einen Klick entfernt ist. In diesem Beitrag wollen wir euch einen ersten kurzen Einblick geben, wie einige Kunstmuseen auf die Corona-Situation reagieren und sammeln Inspiration für die Zeit zu Hause. Solltet auch ihr tolle Ideen und Vorschläge haben, dann kommentiert gerne unter diesem Beitrag.

Die Regierung in Baden-Württemberg hat am 13. März beschlossen, dass Museen wie weitere Einrichtungen, bis nach Ostern geschlossen werden. Vorerst. Für Museen bedeutet dies, dass sie ihrem Auftrag der Vermittlung nicht nachgehen können. Weder das physische Werk bzw. die Erfahrung vor Ort kann der Öffentlichkeit nahegelegt werden, noch können Rahmenprogramme stattfinden. Seit mehreren Jahren bemühen sich zwar die Kunstmuseen um die Zugänglichkeit der „Digitalen Sammlung“, jedoch unterstützen diese eher ein gezieltes Recherchieren und weniger die Vermittlung von kuratorischen Ideen. Zusätzlich werden selten ganze Ausstellungen digital vermittelt, sondern, wie der Name schon sagt, lediglich die Sammlung des Museums. Die momentane Ausnahmesituation brachte aber schon einige Veränderungen. Schließlich haben viele Abteilungen jetzt etwas mehr Zeit sich diesen Projekten zu widmen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Noch am Tag des offiziellen „Shut-Downs“ sprudelten neue Beiträge von Museen auf den Sozialen Medien. Es entwickelten sich schnell, ohne mehrere Wochen alles ausdiskutieren zu müssen, Inhalte, die locker, unterhaltsam und zeitgemäß sind. Im folgenden stellen wir euch unsere ersten fünf Beispiele vor:

Kunsthalle Mannheim

Unter der selbst ins Leben gerufenen Challenge, #kumachallenge, stellt das Team der Kunsthalle Mannheim in kurzen Videos Werke der aktuellen Ausstellung vor. Das Format begann bereits am Freitag des „Shut-Downs“. Der Direktor der Kunsthalle Johan Holten meldete sich und stellte das Werk „Porträt des Schriftstellers Max Herrmann-Neiße“ von dem Künstler George Grosz vor.

Seit dem hat bereits Antonella Meloni die neue Skulpturenpräsentation vorgestellt und Sebastian Baden einen Einblick in die Ausstellung „Wolfgang Ganter. Tiny Supernova“ gegeben. Zum Ende wird jeweils eine andere Abteilung oder Person nominiert, die der Challenge nachgehen soll. Es bleibt spannend, was für Formate und Einblicke in den nächsten Tagen kommen werden.

Museum für bildende Künste Leipzig

Auch das MdbK Leipzig hat schnell auf die Situation reagiert und spricht fast podcastlike via Live-Stream mit Künstler*innen der aktuellen Ausstellung über ihre Werke und beantwortet Fragen und Kommentare.

ZKM – Zentrum für Kunst und Medien

Auch die UNESCO City of Media Arts hat sich bereits etwas einfallen lassen. Am kommenden Samstag, den 21. März 2020 wird um 16.30 Uhr eine Online Führung durch die Ausstellung „Writing the History of the Future“ via IG-TV auf Instagram stattfinden. Hier geht es zur Facebook-Veranstaltung.

Akademie Schloss Solitude

Was passiert, wenn man beschließt Online-Arbeiten in einer Offline-Ausstellung zu zeigen und diese dann aufgrund der Gesundheitssituation geschlossen werden muss? Richtig, im Grunde nichts. Die vier Projekte, die in der Ausstellung „Our Loves Are Not Only Human“ ausgestellt wurden, stammen von Web Residencies by Solitude & ZKM. Hierbei handelt es sich um ein Stipendium, das ortsunabhängig vergeben wird und dessen Ergebnisse vorwiegend im digitalen Raum stattfinden. Für die Akademie Schloss Solitude heißt das, dass die Projekte trotzdem in ihrer „wahren Umgebung“ gezeigt werden können. Hier geht es zur Linksammlung.

Badisches Landesmuseum – Museum digital

Mit dem Untertitel „Unser digitales Angebot in Coronazeiten“ wird den digitalen Besucher*innen schnell klar gemacht, um was es sich hierbei handelt. Das Badische Landesmuseum in Karlsruhe hat eine extra Unterseite für die Quarantänezeit erstellt und wird diese in den kommenden Tagen mit Inhalten füllen.

Die hier vorgestellten Reaktionen sind natürlich nur eine kleine Auswahl, die unserer eigenen Filterblase geschuldet sind. Es gibt noch zahlreiche weitere digitale Angebote. Wir werden diese sammeln und sie euch in den kommenden Tagen und Wochen auf unserem Blog sowie auf Facebook vorstellen. Über eure Vorschläge und Empfehlung, wie man sich die Quarantäne-Zeit zu Hause mit Kunst verschönern kann, freuen wir uns sehr. Schreibt sie uns gerne in den Kommentaren oder per Mail. Und nicht vergessen: Bleibt gesund und wascht euch die Hände!